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Wahrheit und Liebe müssen siegen über Lüge und Hass
PRAVDA A LASKA MUSI ZVITEZIT 
NAD LZI A NENAVISTI

Teil I: Seite um Seite -
Endlich Tatsachen gegen Lüge und Hass

Quelle BfV / Köln

22-03-2001 - - haGalil onLine ist seit November 1995 im Netz und entwickelte sich seither zum größten jüdischen Onlinemagazin in Europa. Mit mittlerweile Zehntausenden von Dateien bieten wir umfassende und aktuelle Information zu allen Aspekten des Judentums. Mit 1.100.000 Seitenaufrufen (PageViews) erreichen wir jeden Monat 130.000 Leser. haGalil onLine zählt damit zu den meistbesuchten WebSites im deutschsprachigen Internet.

[Statistik]

Die Möglichkeiten des Internet nicht den Rechten überlassen, sondern gegen sie einsetzen

haGalil onLine ist nicht nur ein Online-Magazin zum Judentum, sondern auch eine der erfolgreichsten Initiativen gegen rechtsextremistische Propaganda im Internet. Vor wenigen Jahren wurde jeder, der im deutschsprachigen Internet Informationen zu Begriffen wie "Judentum", "koscher", "Schabath" etc. suchte, durch die Suchmaschinen vorwiegend auf antisemitische Seiten verwiesen. So gelangten unvoreingenommene Leser auf vermeintlich informative Seiten, die unter Titeln wie "Das Judentum besser verstehen" rechtsextremistisches Gedankengut verbreiten.

Verfassungsschützer warnen schon seit Jahren vor der immer weiter ansteigenden Flut nazistischen Propaganda, denn durch die rasante Vorwärtsentwicklung der neuen Medien gelangt rechtsradikale Propaganda nicht mehr vornehmlich an jene, die sie speziell suchen und wünschen, sondern, was viel gefährlicher ist, an jene, die sich mit Themen auseinandersetzen, die in der NS-Propaganda irgendeine Rolle spielen.
Die NS-Propaganda im Internet ist damit sehr viel gefährlicher als dieselben Texte auf Flugblättern, in Büchern und Zeitungen, welche sich ein interessierter Leser erst einmal besorgen müsste.

Für die Nazis sind Worte wie "Judentum, Schabath, Israel, Zion" wichtigste Schlüsselbegriffe zur Verbreitung von Lüge, Hass und Gewalt

Kernstück rechtsextremistischer Propaganda ist der Antisemitismus. Dieser findet sich aber nicht nur in extremistischen Kreisen, sondern wird mittlerweile auch in breiten Schichten der Bevölkerung artikuliert. Welche Macht antijüdischen Stimmungen eingeräumt wird, zeigt sich momentan in Wien, wo eine Regierungspartei versucht, antisemitische Ressentiments in Wählerstimmen umzumünzen.

Es ist also klar, dass alle Begriffe, die mit dem Judentum zusammenhängen, in der Propaganda der Rechten eine ganz herausragende Rolle spielen. Ob es um die Vorstellung eines "überfremdeten Deutschlands", die "multikulturelle Gesellschaft" oder das "Gespenst der Globalisierung" geht, im rechtsextremen Wahngespinnst steckt hinter allem eine Strategie des "Weltjudentums", der "amerikanischen Ostküste", der "jüdischen Weltverschwörung".

Information und Kommunikation
gegen Lüge und Hass

Vor den Zeiten des Internet musste sich jeder, der sich mit rechtsextremistischer Argumentation vertraut machen wollte, in spezielle NS-Veranstaltungen begeben oder sich im Buch- und Zeitschriftenhandel einschlägige Publikationen besorgen. Heute sind solche Pamphlete für jeden kostenlos und mit wenigen Mausklicks über das Internet abrufbar.

Schon dies allein wäre Grund zur Beunruhigung, das Internet bringt die nazistische Propaganda aber nicht nur zu jenen, die sie speziell suchen, sondern auch zu jenen, die sich mit Themen auseinandersetzen, die in der NS-Propaganda eine Rolle spielen. Ein Schüler, der einen Aufsatz schreiben soll über ein Thema wie "Die Feiertage des jüdischen Kalenders", wäre vor wenigen Jahren mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auf den Seiten eines "nationalen Infodienstes" gelandet, der ihm unter der Rubrik "Wie feiert der Jude sein Mazzenfest" eine Fülle seriös erscheinender "Information" angeboten hätte.

Die Tatsache, dass diesem Schüler im Internet heute ein völlig anderes Ergebnis geliefert wird, liegt nicht etwa daran, dass die Anzahl nazistischer Seiten geringer geworden wäre (sie sind sogar um ein Vielfaches mehr geworden), sondern daran, dass haGalil onLine auf Tausenden von Seiten Informationen zu allen Aspekten jüdischen Lebens anbietet und die Seiten der Nazis damit auf hinterste Ränge abgedrängt wurden.

Gefährlich ist nämlich nicht nur die statistisch erfassbare Anzahl publizierter nazistischer Seiten, sondern vielmehr die Anzahl der "Kontakte", die eine nazistische Seite mit den Lesern im Internet bekommt. Um eben diese Kontakte zu verhindern, haben wir effektive Strategien entwickelt.

Auf eine NS-Seite antworten wir 
mit zehn haGalil-Seiten

Der größte Teil der Leserkontakte entsteht dadurch, dass einem Leser durch eine Suchmaschine (wie z.B. fireball.de, die meistgenutzte deutschsprachige Suchmaschine) eine Seite empfohlen wird.

Der an einem bestimmten Thema Interessierte wird sich, durch Eingabe eines relevanten Stichworts (z.B. "Judentum", "Schächten", "Koscher") in eine Suchmaschine, relevante Seiten empfehlen lassen. Die Suchmaschine wählt nun unter Millionen von Seiten jene aus, die am ehesten dem genannten Kriterium entsprechen. Viele Suchmaschinen berücksichtigen in diesem Zusammenhang auch die Verknüpfung einer Seite mit weiteren relevanten Seiten. Eine Seite, z.B. zum Judentum, die sich (wie unter hagalil.com) in der Nachbarschaft Tausender ähnlich relevanter Seiten befindet, wird dementsprechend höher gewertet als eine vereinzelt abgelegte Seite zum selben Thema.

Man könnte dieses Prinzip stark vereinfachend mit "auf eine nazistische Seite antworten wir mit zehn unserer Seiten" umschreiben. Es ist klar, dass diese Methode sehr arbeitsintensiv und aufwendig ist, es ist aber auch klar, dass diese Methode sehr erfolgreich ist und bei entsprechender Unterstützung noch viel erfolgreicher sein könnte. Insbesondere ist der Erfolg dieser Methode, solange sie kontinuierlich angewandt wird, sehr nachhaltig. Der Erfolg dieser Methode ist weder auf den Einsatz von Filtersoftware angewiesen, noch von irgendwelcher Rechtssprechung abhängig. 

Das Internet ist für Kinder und Jugendliche längst zur beliebtesten Informationsquelle geworden, für Schüler und Studenten ist es das Recherchemedium schlechthin. Experten sprechen von einer "Wundertüte ohne Boden". Was sie darin finden, liegt an uns.

Nachdem wir die wachsende Bedeutung und die technischen und inhaltlichen Möglichkeiten des neuen Mediums begriffen hatten, konnten und wollten wir weder auf die weltweite Installation geeigneter Filtersoftware, noch auf eine weltweit gültige Rechtsprechung zum Thema "Hate-Pages" warten. Während bisher keiner dieser Ansätze über das Stadium der Diskussion hinauskam, wirkt haGalil onLine schon seit Jahren wie ein Block, an dem antisemitische Seiten auf ihrem Weg zum Leser immer schwerer vorbeikommen. Durch die Fülle der bei uns angebotenen Information ist es gelungen, die NS-Seiten auf weit abgeschlagene Positionen zu verdrängen.

Der von vorneherein wenig erfolgversprechende Ansatz einer Filtersoftware, wurde von den zuständigen EU-Kommisionen inzwischen ad acta gelegt: Gegen Haßseiten im World Wide Web scheint kein technisches Kraut gewachsen. Wieviele Millionen die Debatten und Beratungen zum Theme Filtersoftware bisher verschlungen haben, können wir kaum abschätzen. Für eine Konferenz zum Thema "Rechtsextremismus", veranstaltet von der Bundeszentrale für politische Bildung, wurden in der letzten Woche 750.000-DM ausgegeben. Der Kommentar des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL: "Leipziger Großtagung gegen Rechts: Fiasko auf vielen Ebenen". Die Frankfurter Rundschau meint: "Am Ende der Debatte bleibt allein Ratlosigkeit: Kongress über Rechtsextremismus plätschert vor sich hin". Naja, 750.000.-DM, das hätte 10 Jahre lang ausgereicht um haGalil onLine zu garantieren.

Fortsetzung folgt:

Kommunikation und Vernetzung:
Präsent sein - und ansprechbar!
Was getan werden kann, muss auch getan werden:
Das geltende Recht anwenden
...
"Die Tatsache, dass das Wasser immer weiter steigt, darf keine Begründung dafür sein, den Bau der Dämme aufzugeben".

Zur Diskussion: 
[haGalil onLine - Wozu eigentlich?]

haGalil onLine 22-03-2001


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